Blick über Hildesheim

Wichtiger Meilenstein für den SVHI geschafft!

(vom 15.08.2016)

Nach einem knapp 30 Stunden andauernden Verhandlungsmarathon am vergangenen Donnerstag, Freitag und dem gestrigen Sonntag gibt es endlich eine Einigung für den Stadtverkehr Hildesheim (SVHI) zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV) und ver.di, die entscheidend für die Zukunft des Unternehmens ist. In den frühen Morgenstunden, gegen 1:00 Uhr, kam es zu einer mündlichen Einigung.

Heute Vormittag saßen die Verhandlungsführer des KAV Niedersachsen, vertreten durch die Geschäftsführer des SVHI, Kai Henning Schmidt und Michael Bosse-Arbogast, dann bereits wieder mit den Vertretern von ver.di zusammen, um die getroffenen Vereinbarung schriftlich festzuhalten.

Im Nachgang wurde umgehend die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) über das Verhandlungsergebnis informiert. Damit bleibt der SVHI im Rennen um die Genehmigung der Behörde und hat nun eine gute Chance, den Verkehr in der Stadt Hildesheim ab dem Jahr 2017 weiter zu betreiben. „Ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft, für den Fortbestand des Unternehmens SVHI mitsamt der Arbeitsplätze ist gelegt“, da sind sich die beiden Geschäftsführer Bosse-Arbogast und Schmidt einig.

Die gestern beschlossene Einigung sieht einen Manteltarifvertrag ab dem 01.01.2017 für 10 Jahre vor. Im Rahmen dieses Tarifvertrags hat die Monatsentgelttabelle eine vereinbarte Gültigkeit bis zum 29.02.2020.

Den Verhandlungsführern von ver.di war es bis zuletzt besonders wichtig, dass die Arbeitszeit der Beschäftigten nicht, wie vorgeschlagen, auf 40 Stunden erhöht wird, sondern bei 39 Wochenstunden verbleibt. Durch die jetzt vereinbarte Laufzeit der Monatsentgelttabelle von 38 Monaten im Rahmen des Tarifvertrages wird diese Festlegung der Wochenarbeitszeit wirtschaftlich komplett kompensiert und somit konnte der SVHI auf diese Forderung eingehen.

Außerdem wird für alle Beschäftigten, die heutigen und diejenigen, die ab 2017 in das Unternehmen neu eintreten werden, weiterhin eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge (VBL) seitens des Arbeitsgebers bezahlt. Beim Jahresurlaub wird es zu einer Reduzierung um zwei Tage kommen. Die Höhe der Zeitzuschläge wird sich leicht reduzieren.

Zusätzlich wird es einen Sozialtarifvertrag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben, die sich am 31. Dezember dieses Jahres in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis mit dem SVHI befinden. Dieser zusätzliche Vertrag sichert den heutigen Beschäftigten 100 Prozent ihres derzeitigen, monatlichen Bruttogehaltes zu.

Weiterhin bietet der SVHI eine jährliche Sonderzahlung für die derzeitigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Höhe von nunmehr 400 Euro – der bisherige Vorschlag sah 350 Euro vor - über den Zeitraum von 10 Jahren an. Dies ist eine teilweise Kompensation dafür, dass das derzeitige 13. Gehalt ab 2017 entfällt.

Die Geschäftsführer des SVHI sehen gute Chancen, auf der Grundlage dieser Einigung die Genehmigung für den Busverkehr in Hildesheim von der LNVG für die kommenden 10 Jahre zu erhalten.

Die Geschäftsführer schließen allerdings nach wie vor, sofern ihr Unternehmen eine Genehmigung der LNVG erhält, ein Klageverfahren durch den Wettbewerber nicht aus. Insofern musste bei allen Überlegungen und Abwägungen von Möglichkeiten insbesondere berücksichtigt werden, was rechtlich machbar ist.

„Wir sind froh über diese Einigung, quasi in letzter Minute“, sagt der technische Geschäftsführer Kai Henning Schmidt. Er ergänzt: „Nach über acht Monaten Sonderaufgaben und Krisenmanagement können wir uns jetzt wieder dem Tagesgeschäft widmen.“

Der kaufmännische Geschäftsführer Michael Bosse-Arbogast: „170 Arbeitsplätze sind sicher, das ist das Wichtigste, das war immer mein und unser Ziel! Die vergangenen Monate waren schwierig. Wir haben verhandelt, juristisches Neuland betreten, auf allen politischen Ebenen gekämpft und dabei auch viel Unterstützung erhalten. Wir bedanken uns bei unserem Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer, stellvertretend für die Verwaltung und den Rat der Stadt Hildesheim, sowie den Gremien des SVHI und der Stadtwerke Hildesheim AG. Wir haben alle zugunsten des SVHI an einem Strang gezogen!“

 

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