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Änderungen des Zeitplans für den Tarifverbund Hildesheim

(vom 11.04.2013)

Der Tarifverbund Hildesheim wird nicht in diesem Jahr starten. Dies hat der Lenkungsausschuss, dem die Hildesheimer Verkehrsunternehmen SVHI und RVHI, die Stadt und der Landkreis Hildesheim sowie die Unternehmen Rizor, Koch und Pülm, der Regionalbus Braunschweig und die Nordwestbahn angehören, am vergangenen Freitag beschlossen. Neuer Starttermin für den Tarifverbund ist der Herbst des Jahres 2014.

Hintergrund für die Terminverschiebung ist ein Nachprüfungsverfahren der Ausschreibung für die elektronische Vertriebstechnologie.

Die Ausschreibung für die elektronische Vertriebstechnologie hat ein Gesamtvolumen von über  1,5 Millionen Euro und wird EU weit ausgeschrieben. Das Verfahren ist sehr komplex. Allein das Lastenheft umfasst über 2 Tausend Positionen, zu denen die Bieter Stellung nehmen müssen. Aufgrund der Komplexität der Ausschreibung haben sich die für den Tarifverbund Verantwortlichen von BLIC, einem für solche Ausschreibungen spezialisierten Unternehmen, unterstützen lassen.            

Die aktuelle Ausschreibung für die elektronische Vertriebstechnologie erfolgte verfahrensüblich EU-weit. Über zehn Interessenten signalisierten ihr Interesse und mehrere Angebote wurden abgegeben. Diese Angebote wurden bewertet und die Vergabeabsicht mitgeteilt  

Aufgrund der Beschwerde eines Mitanbieters bei der Vergabekammer Niedersachsen über die Bewertung der Angebote, wurde entschieden, eine neue Ausschreibung durchzuführen. Die Möglichkeit einer gerichtlichen Auseinandersetzung zu dem Thema wurde zwar geprüft, jedoch aus zeitlichen Gründen verworfen. Eine neue Ausschreibung ist in Vorbereitung und erfolgt Ende Juni.

Insgesamt werden etwa 250  neue Geräte benötigt, die mit dem neuen Vertriebssystem arbeiten können. Rund 200 Busse müssen neu ausgestattet werden. Das Vertriebssystem steuert dann nicht nur den Druck der Fahrkarten in den Bussen und Kundencentren sondern ist beispielsweise auch mit den Zielanzeigen in den Bussen verbunden. Außerdem sollen sämtliche Abrechnungsprozesse mit den verschiedenen am Tarifverbund Hildesheim beteiligten Unternehmen über dieses System ablaufen. Sieben Unternehmen unterschiedlicher Größe, wie im ersten Absatz benannt, sind an dem Tarifverbund beteiligt. Das Vertriebssystem soll folglich sowohl den Service für die Kunden zur Verfügung stellen als auch Einnahmen, die Existenzgrundlage für die Unternehmen, zuordnen.

Kai Henning Schmidt, Geschäftsführer von SVHI und RVHI: „Wir bedauern die Verzögerung der Einführung des Tarifverbundes, der absolut sinnvoll ist. Er beinhaltet notwendige Services im Sinne unserer Kunden. Insbesondere bei denjenigen, die zwischen verschiedenen Verkehrsunternehmen umsteigen. Interimslösungen bis zum nächsten Jahr allerdings kann es aufgrund unterschiedlichster technischer Voraussetzungen bei den Unternehmen und in den Bussen leider nicht geben."

Im Rahmen der Vorbereitung des Tarifverbundes hat ein unabhängiges Unternehmen auch die Einführung eines Kurzstreckentarifes geprüft. Erste Ergebnisse dieser Untersuchung liegen seit Kurzem vor. Schmidt dazu: „Wir diskutieren die Ergebnisse mit den zuständigen Gremien, fassen Entschlüsse hinsichtlich der Machbarkeit, insbesondere unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, und werden die Öffentlichkeit dann flott informieren."

Das Gesamtgebiet des angestrebten Hildesheimer Tarifverbundes umfasst derzeit 68 Linien. Jährlich haben alle Unternehmen zusammen 20 Millionen Fahrgäste.

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